Gemeinde Altshausen

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Paul Anselm Franz Beck wurde am 18. Juni 1845 als Sohn des Hofkameralamtsverwalters Peter Beck im Alten Schloss in Altshausen geboren. Nach dem Besuch mehrerer höherer Schulen machte er 1868 in Stuttgart das Abitur. An den Universitäten Tübingen und Göttingen studierte er Rechtswissenschaft und legte in Tübingen die höhere Justizprüfung ab. Als Richter war Beck an den Gerichten in Calw, Ellwangen, Stuttgart, Welzheim, Weinsberg und Ulm tätig. Bereits mit 39 Jahren trat er in den Ruhestand, bedingt durch Krankheit und Ärger mit seinen übergeordneten Dienststellen. Im Jahre 1883 zog er nach Ravensburg und wurde Hauptmitarbeiter bei der Zeitschrift „Diöcesanarchiv von Schwaben“, dessen Schriftleitung und Verlag er 1894 übernahm und bis 1912 innehatte.   

Das „Diöcesanarchiv von Schwaben“ ist eine landeskundliche Zeitschrift mit dem Untertitel „Organ für Geschichte, Altertumskunde, Kunst und Kultur der Diöcese Rottenburg und der angrenzenden Gebiete“. Ein sehr großer Teil der Aufsätze darin stammt aus der Feder von Paul Beck. Außerdem schrieb er für nahezu 100 Tageszeitungen und wissenschaftliche Zeitschriften Hunderte von Aufsätzen. Zum Quellenstudium für seine wissenschaftlichen Abhandlungen verbrachte er viel Zeit im Staatsarchiv und in der Staatsbibliothek in Stuttgart. Wer sich mit der Geschichte Schwabens befasst, wird immer wieder auf die Arbeiten von Paul Beck stoßen und auf sie zurückgreifen.

Oft konnte Paul Beck verhindern, dass Kunstwerke aus dem Schwabenland ins Ausland verkauft wurden. Er selbst war ein eifriger Sammler, insbesondere von Stadt- und Landschaftsbildern und von Gemälden. So ist der Erhalt der ältesten Ansicht Altshausens aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg auch ihm zu verdanken.

Paul Beck hat als Geschichtsforscher Außergewöhnliches geleistet und sich als Landeshistoriker außerordentlich verdient gemacht. Er starb am 25. Dezember 1915 in Ravensburg.  

Elmar Hugger