Gemeinde Altshausen

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Die „Alte Post“

Die „Alte Post“, das stattliche denkmalgeschützte Gebäude im Altshauser Ortszentrum, wurde von der Gemeinde in den Jahren 2011/12  grundlegend saniert. Es beherbergt heute die Verwaltung des Rathauses, den Sitzungssaal des Gemeinderates, das Trauzimmer, das Gemeindearchiv und die Historische Galerie.

Die „Alte Post“ war früher das renommierteste Gasthaus im Ort. Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1606. Damals übernachteten Kommissare aus Innsbruck, die im Auftrag des Hochmeisters des Deutschen Ordens nach Altshausen kamen, im „Hirschen“.

Das Gasthaus wurde im17. Jahrhundert auch als „Goldener Hirsch“ bezeichnet. Es war Lehengut des Deutschen Ordens und einst Versammlungslokal der leichten Zunft, also der Handwerker, die körperlich nicht allzu schwer zu arbeiten hatten. In den Jahren 1756/57 erfolgten unter Johann Caspar Bagnato und seinem Sohn Franz Anton umfangreiche Umbauarbeiten. Dabei wurde unter anderem das Äußere des Gebäudes barockisiert und in den Gaststuben erhielten die Decken Stuckverzierungen.

Im Jahre 1813 wurde das Postamt, das ursprünglich im alten Rathausgebäude untergebracht war, in das Gasthaus zum „Hirsch“ (jetzt Rathaus) verlegt und Wirt Josef Küble wurde Posthalter. Von dieser Zeit an war die Bezeichnung „Hirsch-Post“ gebräuchlich. Im Jahre 1810 kam die Deutschordens-Herrschaft Altshausen als Privateigentum an den Württembergischen König Friedrich I. Von nun an hatte der Hirschwirt als Leheninhaber seine Abgaben an die Hofdomänenkammer zu entrichten.

Im Zuge der Ablösungsverträge von 1849 konnte die Wirtsfamilie die „Hirsch-Post“ erwerben. Nach Entrichtung von 25 Ablösungsraten war das Gasthaus schließlich 1874/75 Eigentum der Familie Küble. Obwohl das Postamt im Jahre 1878 in ein anderes Gebäude zog, hieß die Gaststätte weiterhin „Hirsch-Post“. Erst in den 1930er-Jahren wurde die Bezeichnung „Hotel“ gebräuchlich. Das „Hotel Hirsch-Post“ war damals eine in der weiten Umgebung bekannte und geschätzte Gaststätte, die mit „schönen Fremdenzimmern, gutbürgerlicher Küche“ und sogar „Auto-Garagen“ warb.

Für Altshauser, die etwas auf sich hielten, war die „Hirsch-Post“ das Lokal am Ort, um Feste zu feiern. 1974 war das Ende der Gaststätte gekommen. Lange Zeit stand das Gebäude leer und der Verfall begann. Schließlich entschied sich die Gemeinde, das traditionsreiche Gebäude zu erhalten und zu renovieren. Seither steht es wieder als Schmuckstück in der Ortsmitte.