Gemeinde Altshausen

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Matthias Lang war ein Bruder des Ochsenhausener Abtes Johann Baptist Lang und stammte ebenso wie er aus Stuben in der Gemeinde Altshausen. Geboren wurde er dort vermutlich in den 1580er-Jahren. Um 1600 wurde er Benediktinermönch im Kloster Weingarten.

In jener Zeit war das Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis im Vinschgau in Südtirol durch Katastrophen, Religionswirren, Misswirtschaft und Plünderungen dem Niedergang nahe. Auf Betreiben der österreichischen Regierung in Innsbruck sandte das Kloster Weingarten zwei Patres nach Marienberg. Einer von ihnen war Matthias Lang. Er übernahm im Jahre 1615 die Leitung des heruntergekommenen Klosters. In seiner Amtszeit schaffte er es, die wirtschaftlichen Verhältnisse zu ordnen und die Schulden abzubauen, außerdem gelang es ihm mit seinen Nachbarn in Frieden zu leben. Das Kloster blühte auf und die Zahl der Mönche nahm stetig zu. Bald reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus und Abt Matthias Lang ließ das Klostergebäude um einen Stock erhöhen. Noch heute ist der unter ihm eingerichtete getäfelte Speisesaal mit seiner faszinierenden Holzdecke erhalten.

Abt Matthias Lang gilt als Erneuerer von Marienberg und wird gar als „zweiter Gründer“ dieses Klosters bezeichnet. Bei seinem Tode im Jahre 1640 hinterließ er eine geordnete Abtei mit einer lebendigen und stetig wachsenden Klostergemeinschaft. Über seinem Grabmal in einer Seitenkapelle der Klosterkirche ist eine Darstellung von Marienberg um 1640. Das Kloster sah demnach zur Zeit von Abt Matthias Lang schon fast genauso aus wie heute.

Elmar Hugger