Da die alte Ordensschule von 1554, die sich im späteren Haus Blümmert, dem heutigen Haus Viertler befand, vermutlich zu klein geworden war, ließ Landkomtur Freiherr Karl Friedrich von Forstmeister im Jahre 1805 die Neue Ordensschule errichten. Nach den Plänen seines Vaters, des Deutschordensbaumeisters Johann Caspar Bagnato, führte dessen Sohn Franz Anton dieses Bauwerk aus. Das Gebäude ist nahezu identisch mit den vier benachbarten Beamtenhäusern. Das Wappen des Landkomturs von Forstmeister mit der Jahreszahl 1805 ziert die zur Ebersbacher Straße zugewandte Seite des Gebäudes. Wie alle Landkomturwappen ist auch dieses Wappen senkrecht und quer geteilt. Das erste und vierte Feld zeigen das Ordenskreuz. Im zweiten und dritten Feld ist das Forstmeister’sche Stammwappen. Dies ist ein goldener, oben in einen Vogelkopf ausgehender Haken, der von goldenen Schindeln und einem roten Kreuz umgeben ist.
In der Neuen Ordensschule waren ursprünglich im Erdgeschoss zwei Klassenräume eingerichtet. Als beispielsweise der Jahrgang 1919/20 mit 64 Schülern in einem Klassenzimmer untergebracht wurde, waren es zweifellos sehr beengte Verhältnisse. Im ersten Stock war eine Lehrerwohnung. Allerdings wohnte hier in den 1930er-Jahren kein Lehrer, sondern Notar Gruber.
Im Jahre 1955 wurde die Neue Ordensschule grundlegend erneuert. Dabei entstanden aus den Wohnräumen im oberen Stockwerk zwei Klassenzimmer. In diese konnte die Evangelische Bekenntnisschule aus ihren unzulänglichen Räumen in der Bismarckstraße 22 in die neu geschaffenen Zimmer einziehen. Jeweils vier Klassen wurden von Adolf Möhler und Martin Lindemann unterrichtet.
Heute ist die Neue Ordensschule eines der beiden Schulgebäude der Förderschule.
Elmar Hugger