Gemeinde Altshausen

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Geprägt vom oberschwäbischen Barock

Altshausen bietet neben einer modernen Infrastruktur den Charme eines barocken Herrschaftssitzes.

Inmitten der schönen Hügellandschaft zwischen Donau, Bodensee und Allgäu liegt Altshausen mit seinem barocken Herrschaftssitz, seiner barocken Schlosskirche mit dem Heiligen Grab sowie zweier barocker Kapellen. Durch seine Lage eignet sich Altshausen auch als wunderbarer Ausgangspunkt für Erkundungstouren in alle Himmelsrichtungen, wo ebenfalls zahlreiche Prachtbauten und Meisterwerke des Barock zu finden sind.
 

Der Siegeszug des Barock begann in Oberschwaben nach dem Dreißigjährigen Krieg, als die zerstörten Klöster, Schlösser, Kirchen und Kapellen im neuen Stil wieder aufgebaut wurden. Vorherrschend waren dabei Prunk, Schnörkel und reiche Verzierungen. An die Schlossbauten und Klöster schlossen sich oft prachtvolle Parkanlagen und wunderschöne Gärten an. Kunst und Architektur dienten der Repräsentation. Das Innere der Räume wurde durch Stuckaturen, Putten und phantasievolle Gemälde geschmückt. So plante auch der Landkomtur an seinem „Regierungssitz“ in Altshausen eine mächtige Schlossanlage, die er jedoch nur teilweise verwirklichen konnte. Auch in Kirchen und Kapellen dominierte die Verspieltheit und Kirchtürme wiesen oft die typischen geschwungenen Hauben auf. Barock gilt außerdem als Stil der Gegenreformation. Die katholische Kirche wollte durch die prunkvollen Kirchen wieder Gläubige und verlorene Glaubensgebiete zurückgewinnen.

Der Ort Altshausen war zur Barockzeit Wohn- und Wirkungsort der beiden bedeutenden Deutschordensbaumeister Johann Caspar Bagnato und seines 1731 in Altshausen geborenen Sohnes Franz Anton. Beide waren vielbeschäftigte Architekten dieser Zeit, insbesondere in Süddeutschland, dem Elsass und der Nordschweiz.  

Das Ende des oberschwäbischen Barock wurde im ausgehenden 18. Jahrhundert durch die Reformen Kaiser Josefs II. eingeläutet. Schließlich erfolgte der endgültige Todesstoß mit der Auflösung der Klöster und vieler weltlicher Herrschaften durch die Säkularisation und Mediatisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Seit dem Jahre 1966 gibt es die Oberschwäbische Barockstraße, an deren vier Hauptrouten die wichtigsten Barockbauten dieser Region liegen. Etwas abseits der Routen, was für die Altshauser ziemlich unverständlich ist, liegt Altshausen mit dem barocken Schloss des Herzogs von Württemberg und der nach den Plänen von Johann Caspar Bagnato barockisierten ehemaligen Hofkirche des Deutschen Ordens. Unter Fachleuten gilt dieses Ensemble sogar als eine der schönsten und sehenswertesten Anlagen des oberschwäbischen Barock.

(Quelle: Bodensee-Magazin – bearbeitet von Elmar Hugger)