Gemeinde Altshausen

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Gustav Mesmer wurde am 16. Januar 1903 als Enkel des Schultheißen Josef Mesmer in Altshausen geboren und verbrachte hier seine Kindheit und Jugend. Weil er 1929 den Konfirmationsgottesdienst in der evangelischen Kirche seiner Heimatgemeinde störte, wurde er in die Psychiatrie nach Schussenried eingeliefert. Dort musste er 35 Jahre seines Lebens verbringen. Sein Traum vom Fliegen rettete ihn über diese lange Zeit hinweg.

Er begann, seine Ideen, hauptsächlich Konstruktionszeichnungen zum Flugwesen, zu Papier zu bringen und teilweise auch mit Modellen zu verwirklichen. Als er 1964 ins Altenheim nach Buttenhausen kam, konnte er seine Flugmodelle erproben, was im Lautertal für großes Aufsehen sorgte.

Alsbald nannte ihn die Bevölkerung „Ikarus vom Lautertal“. Insbesondere in den letzten Jahren fertigte er fantastische Zeichnungen mit unzähligen Fluggeräten an. Was er sich dabei alles ausgedacht, gezeichnet und konstruiert hatte, war geradezu unerschöpflich. In zahlreichen Ausstellungen wurden seine Erfindungen, Ideen und Kunstwerke bewundert.

Höhepunkt dabei war die Ausstellung eines seiner Flugfahrräder auf der Weltausstellung 1992 in Sevilla. Er war Namensgeber der Realschule in Münsingen und in Buttenhausen lädt das Café „Ikarus“ mit Informationstafeln über ihn zum Besuch ein, außerdem steht vor dem nach ihm benannten „Gustav-Mesmer-Haus“ in Bad Schussenried das Modell eines seiner Flugfahrräder. Gustav Mesmer starb am 23. Dezember 1994 und fand auf dem Friedhof seiner Heimatgemeinde Altshausen seine letzte Ruhestätte. Er gilt heute als genialer schwäbischer Tüftler, Visionär, Künstler und Erfinder. 

Elmar Hugger 2022