Pfarrer der Stadt Bicske
Am 1. Oktober-Wochenende 2005 wurde in Anwesenheit einer Delegation aus Altshausen der im September 2000 verstorbene Pfarrer der Stadt Bicske mit einem Denkmal in Bicske geehrt.
Stefan Tabódy hat - als Jugendfreund von Herrn Markgraf Friedrich von Pallavicini - maßgeblich dazu beigetragen, dass es zu einer Partnerschaft zwischen Altshausen und der ungarischen Stadt Bicske gekommen ist. Stefan Tabódy, der zunächst eine militärische Laufbahn eingeschlagen hatte und 1941 als Leutnant in die Armee aufgenommen wurde und bis 1947 als Offizier in der Armee diente, wurde am 25. April 1947 verhaftet, weil er mit Familienmitgliedern eines Befreiungskämpfers einen Briefwechsel hatte und verbrachte anschließend sieben Jahre im Gefängnis. In dieser Zeit kam Stefan Tabódy zum Glauben und absolvierte nach seiner Befreiung im Jahre 1954 ein Theologie-Studium. Nach der Niederlage der Revolution und des Freiheitskampfes im Jahre 1956 wurde er erneut verhaftet und zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt.
Am 13. Juli 1958 wurde zum Priester geweiht. Nach der offiziellen Auflösung des zentralen Priesterseminars durch die ungarische Regierung im Jahre 1959 organisierte er mit Genehmigung und Unterstützung des päpstlichen Nuntius die Priesterausbildung im Untergrund. Für diese Aktivitäten wurde er erneut wegen Spionage und Landesverrat zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt. Nach seiner Befreiung wurde er am 30. Dezember 1972 zum Kaplan des Doms von Székesfehérvár ernannt, wo er von 1973 bis 1975 wirkte. Von 1975 bis 1982 war er zunächst Pfarrer in Csabdi und von 1982 bis 1987 in Kisláng bevor er 1987 Pfarrer in Bicske wurde. Bis 1991 ließ er fünf Kirchen, darunter auch die Kirche in Bicske, mit Unterstützung seiner ausländischen Freunde erneuern. 1996 ging Pfarrer Tabódy offiziell in Rente, hat jedoch in dieser Zeit - bis Februar 2000 - weiterhin die Pfarrgemeinden von Bicske und Csabdi sowie deren Außenstellen betreut.
Vom Bischof wurden Herrn Pfarrer Tabódy die Auszeichnungen Titulardekan, Archidiakon und Domherr von Székesfehérvár erteilt. Seit 1989 war Herr Pfarrer Tabódy Mitglied des Malteser Ritterordens. 1990 wurde er auch von Seiten des Militärs rehabilitiert und sein Rang als Hauptmann wieder hergestellt. Am 25. März 1991 wurde er zum Oberstleutnant und am 20. November 1992 zum Generalmajor befördert. In seinen letzten Monaten wurde er von der Liebe der Leute in Bicske, der Bürgermeister, Unternehmer und Organisationen in Bicske getragen und betreut. Am 25. September 2000 hat Herr Tabódy schließlich seine Laufbahn auf der Erde so beendet, dass er nicht nur als angesehener Pastor der Kirche, sondern auch als Offizier in hohem Rang der Ungarischen Republik sein durfte. Er hat einen Kampf für Gott und Vaterland geführt.